Fragen und Antworten zum Ballonfahren

Eine Ballonfahrt dauert ca. 1 – 1 ½ Stunden, die Sie im Ballonkorb verbringen. Vom Treffen bis zur Rückkehr zum Startort vergehen ca. 3 –4 Stunden.

Weil man bei bestimmten Wetterlagen (z. B. Gewitterneigung) nur sehr kurzfristig erkennen kann, ob eine sichere Ballonfahrt möglich ist. Gewitter haben eine Eigendynamik-  man kann teilweise erst unmittelbar vor dem Start wissen, ob und wo sich ein Gewitter entlädt.

Grundsätzlich darf es nicht regnen oder stürmen, hageln, es dürfen keine Gewitter gemeldet sein, die Sicht muß gut und es darf nicht zu windig sein. Vor Antritt der Fahrt rufen wir Sie an, um Ihnen mitzuteilen, ob die Ballonfahrt stattfindet oder wetterbedingt ausfällt. Wir vereinbaren dann einen Ausweichtermin mit Ihnen.

Nur in geringem Maß. Eine gewisse Steuerung ist nur durch die Ausnutzung verschiedener Windrichtungen in unterschiedlichen Höhen möglich.

Normalerweise nicht. Er bewegt sich nach dem Start mit dem Wind in dessen Richtung.Deswegen kann man den Startplatz auch nur kurzfristig bestimmen (man braucht nach mindestens einer Stunde Fahrt geeignetes Landegelände). Selbstverständlich sind wir bemüht, die Wünsche unserer Gäste zu erfüllen- dies ist bei einem Ballon-  was die Fahrtroute betrifft-  leider nur begrenzt möglich.

Am Ende jeder Ballonfahrt steht die Landung – je nach Windverhältnissen –  ganz sanft oder als Schleiflandung. Nach ca. 1 Stunde Fahrzeit sucht sich der Pilot ein geeignetes Landegelände. Sollte kaum Wind sein oder die Landung an einer windgeschützten Stelle möglich sein, kann der Ballon stehen bleiben und die Fahrgäste können aussteigen-  aber erst, wenn der Pilot hierzu auffordert. Ist eine „stehende“ Landung wegen zu starken Windes nicht möglich, versucht der Pilot durch sanfte Bodenberührung den Ballon zu bremsen und dann durch schnelles Öffnen des großen Ventils am oberen Ende des Ballons diesen zu entleeren und die Fahrt so zu beenden. Dabei kippt der Ballonkorb meist relativ langsam um. Insgesamt muß bedacht werden, daß unser Ballon eine Gesamtmasse von ca. 5 Tonnen (alleine die Luft in der Hülle hat ein Gewicht von ca. 4500 kg) hat und dieser in kürzester Zeit von 30 km/h (und mehr) auf Null gebremst werden muß.

Ja, es gibt auch einen „TÜV“ für Ballone. Die Abnahme erfolgt jährlich, zusätzlich alle 100 Betriebsstunden. Die Prüfer sind vom Luftfahrtbundesamt vereidigt.

Nein, Kinder sollten jedoch eine Größe von 1,30 m haben, um über den Korbrand blicken zu können. Ansonsten kann die Ballonfahrt schon nach einer halben Stunde für die jungen Gäste langweilig werden. Nach oben gibt es auch keine Einschränkung. Der Gast muss sich die Fahrt nur selber zutrauen, während der Fahrtzeit stehen und einigermassen selbständig in den Korb steigen können. Im Zweifelsfall liegt die Entscheidung über die Mitnahme von Gästen jedoch immer beim Piloten. Ein gewissenhafter Pilot wird bei seinem Entschluss seine Erfahrung und die äusseren Umstande (z.B. Wetter) einfliessen lassen.

In Deutschland gibt es für Ballonpiloten, wenn sie eine gewisse Qualifikation aufweisen, eine allgemeine Aussenstarterlaubnis. Diese berechtigt den Ballonführer von selbst gewählten Plätzen zu starten, solange es die Luftverkehrsvorschriften zulassen und der Grundstückseigentümer zustimmt.

Selbstverständlich. Um als Ballonpilot tätig zu werden, braucht man den Pilotenschein PPL- D. Dieser ist in fast allen Punkten (z.B. Navigation, Luftrecht, Meteorologie) identisch mit dem Pilotenschein für Sportflugzeuge. Neben umfangreichem theoretischem Wissen muß der Pilot eine praktische Ausbildung und Kenntnisse im Flugfunkbetrieb (BZF II) nachweisen. Jeder Pilotenschein ist nur befristet gültig. Er bleibt nur erhalten, wenn man jährlich eine Mindestanzahl Stunden auf dem jeweiligen Luftfahrzeug absolviert und ein Fliegerarzt die Tauglichkeit bescheinigt. Bei gewerblich startenden Piloten sind die Anforderungen noch etwas höher; so wird z. B. eine jährliche Überprüfungsfahrt mit einem vereidigten Prüfer des Luftfahrtbundesamtes durchgeführt. Bei uns sind ausschließlich gewerblich startende Piloten eingesetzt. Bei groben Verstößen-  auch im Straßenverkehr-  kann der Pilotenschein entzogen werden.

Ballongefahren wird mit dem Heissluftballon nur ausserhalb der Thermikzeiten. Thermik bedeutet Auf- und Abwinde sowie böige Winde, wie sie vor allem im Frühjahr und Sommer während der Mittagszeit deutlich bemerkbar sind. Diese Winde machen es dem Piloten schwer, den Ballon kontrolliert in der Luft zu halten oder zu landen. Deshalb werden zum Ballonfahren hauptsächlich die zwei Stunden nach Sonnenaufgang bzw. vor Sonnenuntergang genutzt. Dann sind die Winde meist schwach und einheitlich. In den Wintermonaten, wenn die Thermik nur schwach ausgeprägt oder gar nicht vorhanden ist, kann man auch über die Mittagszeit ballonfahren.

Ballone fahren früh am Morgen und am frühen Abend, außerhalb der Zeit, wo durch die Sonneneinstrahlung Auf- und Abwinde entstehen (Thermik). Der Ballon bewegt sich auch nicht gegenüber der Luft sondern steht in ihr und bewegt sich mit ihr. Die Fahrt in einem Heißluftballon ist deshalb ruhiger als die Fahrt in einem Aufzug.

Ja, fotografieren aus dem Ballon bietet sich geradezu an. Eine solche Perspektive bietet sich Ihnen sonst nicht!

Die Temperatur sinkt je 100 Meter um ca. 0,6 Grad. Die durchschnittliche Fahrthöhe liegt bei ca. 500- 800 Metern; außerdem ist im Ballonkorb fast kein Wind zu spüren da sich der Ballon mit dem Wind fortbewegt. Und dann ist ja noch die Flamme unmittelbar über den Köpfen der Ballonfahrer, deswegen merkt man fast keinen Unterschied zur Bodentemperatur. Lediglich im Winter bei geringen Außentemperaturen sind dicke Socken und warme Unterwäsche angesagt.

Im deutschsprachigen Raum hat sich das Wort „fahren“ eingebürgert –  dies ist historisch bedingt. Als der Ballon erfunden wurde, gab es die Fliegerei, so wie wir sie heute kennen, noch nicht. Die Menschen stellten sich den Luftraum und das Medium Luft wie ein Meer vor. Sie glaubten in der Anfangszeit, ein Ballon könnte über Segel oder Ruder steuerbar gemacht werden. Man wollte sogar gegen den Wind, wie in einem Segelschiff, kreuzen. Man übernahm für die neue Erfindung den aus der Seefahrt gebräuchlichen Wortschatz. Noch heute stammen in der Luftfahrt viele Ausdrücke und auch Einheiten aus der Seefahrt: Entfernungen werden in nautischen Meilen ausgedrückt, Geschwindigkeiten in Knoten. Im Flugzeug findet sich z.B. ein Ruder (Seitenruder). Wer einmal in einem Ballon mitgefahren ist, dem wird sofort klar werden, daß ein Ballon nicht „fliegt“.

Der Preis für einen Heissluftballon ist von der Grösse, dem Hersteller und der Ausstattung abhängig. Ein komplett ausgestatteter Sportballon mit 3.000 m³ kostet rund 50.000 EUR. Grössere Ballone sind natürlich teurer. Bei einem Ballon zum gewerblichen Gästetransport mit 6.000 m³ muss man mit 80.000 EUR rechnen. Kleine Zwei- Personen- Ballone mit einer kleinen Grundausstattung sind von einigen Herstellern schon ab 27.000 EUR zu haben.